Fakten zur Windkraft
Wissenswertes zur Bedeutung der Windkraft,
Funktionsweise der Technologie und mehr.
Vor 200 Jahren drehten sich allein in Europa bereits über 200.000 Windmühlen. Diese Mühlen sind größtenteils verschwunden. Dafür hat sich in den letzten Jahrzehnten eine neue Art der Windkraftnutzung etabliert:
Die Erzeugung sauberen Ökostroms.
Windkraft in Österreich – Erklärvideo
Windkraft in Österreich
Im Jahr 2019 wurden mehr als 2 Mio. österreichische Haushalte (über 50%) mit Strom aus Windkraftanlagen versorgt. Über 1.300 Windräder mit einer Leistung von zusammen mehr als 3 Gigawatt erzeugen jeden Tag sauberen Strom. 2019 deckte Windstrom bereits 11% des Strombedarfs. Der Ausbau der kommenden Jahre wird dazu führen, dass Windkraft ab 2030 für ein Viertel der heimischen Stromerzeugung verantwortlich zeichnen wird.
Windkraft weltweit
Sauberer Strom gewinnt nicht nur europaweit sondern auch weltweit immer mehr an Bedeutung. Bis zum Jahr 2013 standen in Europa die meisten Windkraftanlagen. China und USA haben aber seither enorm aufgeholt. Gemeinsam konnten sie im Jahr 2019 60% des weltweiten Windkraftausbaus für sich beanspruchen.
Wie entsteht ein Windpark?
Selten wird eine Windkraftanlage alleine aufgestellt und entwickelt. Meist werden an einem Standort eine Vielzahl davon errichtet. Alle Windkraftanlagen gemeinsam werden als Windpark bezeichnet. Die Errichtung eines solchen ist erst nach umfassenden verwaltungsbehördlichen Genehmigungsverfahren zulässig. Neben diesen ist die Abklärung mit dem betroffenen Verteilnetzbetreiber über Netzzutritt und Einspeisung der Energie erforderlich. Aber allen voran muss die Gemeinde ihre Zustimmung geben. Die gewählten Vertreter der Bevölkerung – meist der Gemeinderat – entscheiden sich für die Entwicklung und Errichtung eines Windparks in ihrem Gebiet.
Stimmt die Gemeinde zu, kann die Umwidmung des Aufstellungsortes in „Grünland-Windkraftanlagen“ beantragt werden. In weiterer Folge muss in umfangreichen Genehmigungsverfahren beim Land und bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft geklärt werden, ob durch das Projekt Beeinträchtigungen unterschiedlicher Art zu erwarten sind. Dabei sind praktisch alle Elemente notwendig, wie man sie von einer Umweltverträglichkeitsprüfung kennt: Gutachten von Naturschutzsachverständigen, Vogelkundlern, Luftfahrtsachverständigen und Schallgutachtern. Erst nach einer eingehenden Prüfung fällt eine positive Entscheidung über die Genehmigung eines Windparks.
Wie funktionieren Windkraft-Anlagen?
Der Turm
Der Turm wird als Stahl- oder Hybridturm (Stahl und Beton) errichtet und trägt Maschinenhaus und Rotor. Er steht auf dem Fundament der Anlage, dessen Größe und Ausführung stark vom Untergrund abhängig ist.
Das Blatt
Die Rotorblätter sind drehbar an der Nabe befestigt und werden in ihrer Gesamtheit als Rotor bezeichnet.
Der Rotor
Der in Drehung versetzte Rotor treibt einen Generator an, der den Windstrom erzeugt.
Über Erdkabel ist die Anlage mit dem Verteilnetz verbunden.
Wie viele Haushalte versorgt ein Windrad?
Bis vor wenigen Jahren galt die Faustregel, dass ein Windrad Strom für rund 2.000 Haushalte erzeugt. Mit den neuesten Windkraftanlagen der 5-6 MW Klasse kann an guten Standorten dieser Wert sogar verdoppelt werden. Eine Anlage kann so bis zu 4.000 Haushalte versorgen. Natürlich ist die tatsächliche Stromproduktion neben der Größe und Leistung der jeweiligen Windkraftanlage auch vom Windaufkommen am jeweiligen Standort und im jeweiligen Jahr abhängig.
Die Größe der Windkraftanlagen, welche in Österreich errichtet wurden, ist stetig gewachsen. Waren die ersten Türme kaum 50m hoch, werden mittlerweile 180m hohe Anlagen errichtet, deren Blattspitze bis zu 250m hoch sein kann. Warum ist die Höhe wichtig? Neben der durch die größer werdenden Rotoren überproportional steigenden “Erntefläche”, findet man in größeren Höhen auch deutlich konstantere und stärkere Windverhältnisse vor. Zum einen steigt die Windqualität in der Höhe, was daran liegt, dass sich am Boden zahlreiche Hindernisse befinden, die kein konstantes Windaufkommen zulassen. Je höher also die Windkraftanlage gebaut wird, umso weniger Hindernisse sind im Weg und je gleichmäßiger weht der Wind. Weiters können die Rotorblätter der Anlagen länger werden, wenn der Turm höher ist. Auch wenn sich größere Anlagen optisch langsamer drehen steigt die produzierte Strommenge mit jedem Meter.
Die Technologie hat sich ist in den letzten 20 Jahren so rasant entwickelt, dass heute Anlagen mit Nabenhöhen von 180m und mehr errichtet werden. Diese großen Windkraftanlagen ermöglichen es rund 4.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.
1980
Nabenhöhe: 20m
10 Haushalte
Nabenhöhe: 40m
80 Haushalte
Nabenhöhe: 60m
280 Haushalte
Nabenhöhe: 80m
840 Haushalte
Nabenhöhe: 100m
1100 Haushalte
Nabenhöhe: 140m
2000 Haushalte
2020
Nabenhöhe: 180m
4000 Haushalte
Windkraft im Einklang mit der Natur
Im Gegensatz zu Kohle- und Atomkraftwerken erzeugen Windkraftanlagen Strom ohne dabei Ressourcen zu verbrauchen oder die Umwelt zu verschmutzen. Bei der Stromproduktion entstehen auch keine Treibhausgase. Jedes Windrad bringt uns so dem Klimaschutz einen Schritt näher.
Richtig geplante Windräder haben kaum einen Einfluss auf die Tierwelt. Durch den Klimaschutzaspekt unterstützen sie sogar aktiv den Naturschutz. Darüber hinaus braucht man für die Stromerzeugung keine Rohstoffe aus fernen und instabilen Regionen der Erde teuer einzukaufen. Der Wind bläst kostenlos bei uns. Wir brauchen ihn nur zu nutzen.
Windkraft als Wirtschaftsfaktor
Windenergie stärkt die Regionen und trägt zur positiven Entwicklung der Wirtschaft in ganz Österreich bei.
So bleiben zum Beispiel die Hälfte der Windenergieprojektkosten über die Betriebsjahre in der Region. Rund 5.500 Menschen in Österreich haben einen Arbeitsplatz, der mit der Produktion für die Windindustrie zu tun hat.
Dass die österreichische Bevölkerung Atomstrom klar ablehnt und hinter dem Ausbau erneuerbarer Energien wie Windenergie steht, zeigt eine aktuelle Umfrage der IG Windkraft. 52 % der befragten Personen, die bei Windrädern wohnen, stellen Vorteile für die Region durch die Windenergie fest.
Die Windenergie ist eine Chance für wirtschaftlichen Erfolg. Im Sog des weltweiten Windkraft-Booms ist in Österreich aber vor allem eine vielfältige Zulieferindustrie entstanden, die Materialien, Komponenten und Dienstleistungen für Windkraftanlagen am internationalen Markt liefert. Diese konnte in den letzten Jahren einen starken wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnen.
4.500 Menschen arbeiten
in Österreich in der Windbranche
190 Firmen sind im Dienstleistungs- und Zulieferbereich der Windbranche tätig
Diese und viele weitere spannende Daten rund ums Thema Windkraft finden Sie auf der Seite Windfakten.at